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Die "Messa da Requiem" von Giuseppe Verdi erlebte im deutschsprachigen Raum eine lebendige Kritik, deren Spektrum sich zwischen höchster Begeisterung und massiver Ablehnung bewegte. Gewidmet dem italienischen Landsmann Manzoni, bediente sich das Werk der Musiksprache der zeitgenössischen Bühnenmusik und verwies durch zahlreiche kirchenmusikalische Anspielungen und seinen formalen Aufbau auf die Tradition des katholischen Requiems. Die stilistische Vermengung erregte Widerstand bei Traditionalisten aller Konfessionen und bei Gegnern des musikalischen Realismus: War das noch echte, ernste Trauermusik? Nicht weniger leidenschaftlich diskutierte man über den passenden Aufführungsort, denn das Werk wurde nur zur Premiere in liturgischem Kontext aufgeführt, danach aber nur noch in Bühnenhäusern. Und war es angemessen, bei einer Totenmesse, die im Opernhaus aufgeführt wurde, zu applaudieren oder gar nach Zugaben zu rufen?
Abbildung: Der Floh VII/24 (13. Juni 1875), Titelseite
Projektdaten
Zeitraum: | 1874-1878 |
Korpus: | Aufführungen des 'Verdi-Requiems' im deutschsprachigen Raum |
Quellen: | vorwiegend Tageszeitungen und Musikfachblätter, vgl. die zugehörige Dissertation unter https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-156591 |
Projektverantwortlicher
Dr. Torsten Roeder
Mail: musik@torstenroeder.de